Donnerstag, 20. September 2012

Mall & toller Kundenservice

Hier bin ich wieder :)
Gestern waren Miranda und ich noch mal kurz in der Sherwood Park Mall (allein mit dem Auto!!), um für sie ein Handyladegerät zu kaufen und wir haben uns noch mal ein bisschen umgeschaut. So toll ist die Mall tatsächlich nicht, bis auf ein Geschäft gibt es da kaum was für mein Alter und meine Preisklasse. Aber ich hab was Lustiges gesehen: Im Untergeschoss (so halb in der Erde dran, auf der Rückseite des Gebäudes geht man ebenerdig rein) ist ein großes Fitnessstudio. Es gibt einen Eingang ins Einkaufszentrum rein, der dann aber halt ein Geschoss tiefer ist. Und was geht nach oben in die Mall rein? Eine Rolltreppe :D Passt aber irgendwie. Hier fahren ja auch alle mit dem Auto zum Fitnessstudio, um dort dann auf dem Laufband zu laufen.

Abends waren wir noch in einem Restaurant essen, das Döner führt. Es war nicht mal schlecht, nur halt ganz anders als die deutschen Döner. Die Burger von den anderen waren allerdings nicht so gut, die haben vor Fett getropft... Als dann die Kellnerin kam, um zu fragen, ob alles in Ordnung ist (das ist hier normal), hat meine Gastfamilie das halt gesagt und dann hab ich mal gesehen, was "Der Kunde ist König" heißt... Die Kellnerin hat sich tausendmal entschuldigt und gemeint, die Burger wären sonst sehr gut, sie wüsste nicht, warum sie heute so fettig wären. Dann hat sie etwas Neues zu Essen angeboten (natürlich aufs Haus), uns kostenloses Dessert gebracht und gesagt, wenn wir das nächste Mal kämen und sie Dienst hätte, bekämen wir was Besonderes. Schon beeindruckend...
Und danach hatte ich das lustigste Drive-thru-Erlebnis meines Lebens. Ob das wirklich so ist, werden wir sehen, wenn ich mal mit dem Fahrrad durch den Drive-thru gefahren bin. Aber war schon extrem lustig.

Die Schule heute war ziemlich öde... in Psychologie haben wir irgendwas zu Genetik und Vererbung gemacht, wo ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe, was das mit Psychologie zu tun hat.
In Bio haben wir wieder von zwei Wissenschaftlern unseren Liebling gewählt (die Lehrerin manipuliert uns aber ganz schön^^) und waren dann im Computerraum, um an der Präsentation weiterzuarbeiten.
Mittags gab es wieder die leckeren Woknudeln in der Cafeteria :)
Mathe war schlimm. Ich hab fast nichts verstanden und die Hausaufgaben hab ich eben schon frustriert wieder weggelegt. College-Niveau ist echt zu schwierig für mich. Später in Englisch haben wir dann Julius Caesar von Shakespeare angefangen... Die Sprache ist zwar ganz schön schwierig, aber wenn man sich Zeit nimmt und genau liest, sind die Wortspiele echt lustig. Ich hoffe nur, wir müssen nicht so viel Arbeit zu dem Stück machen. Lesen würde mir reichen ;)

Eben gerade hat Leo, Candice' Hund, meinen Laptop fast abgeleckt. Ich glaube, ich sollte dann mal gehen.

Morgen gehts dann in das Adventure Camp in den Rockies! Ich freue mich schon richtig, aber ich hoffe, es wird nicht wieder so kalt nachts. Naja, wird bestimmt trotzdem total lustig!
Also, ihr wisst dann ja bescheid, wieso ihr bis Sonntag oder Montag nix von mir hört.

Bye!
Denise

Mittwoch, 19. September 2012

Namenloser Post #1

Heute war eigentlich ein ganz normaler Tag, aber es war trotzdem schön und deshalb poste ich jetzt :)

In der Schule ist irgendwie der Gong kaputt und deshalb wäre ich fast zu spät zum Unterricht gekommen... Aber dafür haben alle Lehrer auch etwas später angefangen und uns später rausgelassen. Gleicht sich also wieder aus.
Heute morgen haben wir in Psychologie den Film The Awakening geschaut (oder besser die zweite Hälfte davon, den Anfang gestern hab ich ja nicht mitgekriegt). Ich hab zwar nicht alles verstanden (besser gesagt fast gar nichts), aber ich glaube, es ging darum, dass ein Arzt Patienten, die eine geistige Krankheit haben, die dafür sorgt, dass sie sich nicht verständlich machen können und praktisch in ihrem Körper und ihrer eigenen Welt gefangen sind, Medikamente gibt, um auszuprobieren, ob man die Patienten wieder "zum Leben erwecken" kann. Es hat auch funktioniert, die Patienten hatten alle eine klare Phase, in der sie fast normal leben konnten. Allerdings sind sie nach zwei Monaten wieder rückfällig geworden und wären alle fast durchgedreht, als sie gemerkt haben, dass sie wieder "zurück" müssen. Danach mussten wir dann Fragen zum Film beantworten, zum Beispiel, ob der Versuch moralisch korrekt war. Allerdings wusste ich überhaupt nichts und wollte das leere Arbeitsblatt ganz unauffällig in meinem Ordner verschwinden lassen, da kam Ghostbusters-Junge und sagte mir jede einzelne Antwort, sodass ich das Blatt dann abgeben konnte :D Die Lehrerin hat sich gewundert, wieso ich das alles wusste, weil ich nur den halben Film gesehen hatte, aber wir haben sie dann aufgeklärt und es war zum Glück ok für sie.

In Bio war es dann ziemlich langweilig. Wir waren im Computerraum, um eine Präsentation über die Ergebnisse unseres Ausflugs zu machen. Unsere Gruppe hat sich ewig darüber gestritten, ob wir wie vorgeschrieben eine PowerPoint machen sollen oder lieber ein Video machen. Ich hab mich einfach mal rausgehalten :) Jetzt haben wir eine Präsentation mit einem Online-Programm namens Prezi, von dem ich noch nie gehört hab. Weiß allerdings nicht, was der Unterschied zu PowerPoint sein soll.  Während ein Mädchen die ganze Arbeit gemacht hat, haben wir anderen uns unterhalten. (So läuft das bestimmt überall auf der Welt.) Das Mädchen, was in Deutschland war, hat extra nach diesem Gebäck gegooglet, was sie gegessen hat und was ich nicht kannte. Es stellte sich heraus, dass es Schneeball und nicht Schniebel heißt. Diese englische Aussprache aber auch :D Naja, ich hab trotzdem noch nie Schneebälle gegessen oder gesehen. Und eine andere hat mich dann gefragt, ob wir Fast Food in Deutschland haben und war dann ganz erstaunt, als ich dann die paar Ketten, die es bei uns gibt, aufgezählt hab. "Woah! Do you have McDonalds? Really?" War schon ganz amüsant! ;)

In der Mittagspause hab ich dann zum ersten Mal die Pommes aus der Kantine gegessen. Schmecken total gut! Sie waren zwar etwas salzig, aber das Fett war frisch und sie haben geschmeckt, als wären sie frisch gemacht, also keine tiefgekühlten. Lecker! :)

Mathe war auch ganz ok. Wir haben einen Haufen neuer Rechnungen gemacht, die ich erst gar nicht kapiert hab, aber jetzt geht es eigentlich. Und wir haben unser Quiz zurückbekommen: 27.5 von 28 Punkten. So stolz, wie ich es gerade bin, sollte man auf Noten glaube ich gar nicht sein.

Die letzte Stunde, Englisch, war auch gut. Das Buch, was ich gerade lese, ist richtig gut, aber ich weiß jetzt schon, dass das Ende doof wird. Schade drum. Später haben wir einen kurzen Auszug von Shakespeare gelesen, wo wir Satzzeichen und Großschreibung einfügen sollten. Gar nicht mal so leicht! Die Lehrerin hat dann den Unterschied zwischen thou und thee erklärt (du und Sie) und hat mich dann gefragt, ob das im Deutschen auch so wäre. Aber anscheinend wusste niemand, dass ich aus Deutschland bin, jedenfalls haben mich dann alle angestarrt, als ob sie gerade einen Geist gesehen hätten. Einer meinte dann: "Sag mal was auf Deutsch!" und ich hab dann irgendeinen kurzen Satz übersetzt. War nicht mal besonders schwierig, ich hab auch total langsam gesprochen, aber alle fingen dann an, so hysterisch zu lachen, als ob sie das halt besonders außergewöhnlich fänden. Einer hat sogar gerufen: "Woah. That's awesome." Das war total lustig, hat mich richtig aufgeheitert! Ich hätte nie gedacht, dass Deutsch so exotisch ist!

Und was mir noch aufgefallen ist: Die Leute sind entweder total unfreundlich und bossy (Jocks) oder nett (alle anderen). Die Jocks, also die ganzen beliebten Sportler, laufen immer darum, als ob ihnen die Schule gehören würde. Zum Beispiel erwarten die immer, dass man sofort Platz macht. Als ich das noch nicht so kapiert hatte, ist ein Footballspieler mit Absicht voll in mich reingelaufen und hat mich dann so blöd angeglotzt. Seitdem mache ich auch immer Platz :( Aber die anderen Leute sind viel höflicher, als ich erwartet hätte. Wenn man mit jemandem zusammenstößt, entschuldigen sie sich meistens sofort, man bekommt immer die Türen aufgehalten (auch wenn der andere dann ewig an der Tür stehen bleiben muss) und heute hab ich Trottel im Gang ein Buch fallen lassen, wollte mich gerade danach bücken, da hebt mir das so ein Typ auf, als ob es das Normalste der Welt wäre. An diese Freundlichkeit könnte ich mich gewöhnen!

So, ich muss weg, die Hausaufgaben warten. Und danach Vampire Diaries! :)

Denise

Dienstag, 18. September 2012

Wochenende & Schulausflug

Hallo alle zusammen.
Tut mir leid, dass ich mich so lang nicht mehr gemeldet hab, wusste nicht, ob ich jetzt was schreiben soll oder nicht. Wenn euch der ganze Alltagstrott interessiert, dann sagt mir bescheid und ich poste täglich! ♥
Die letzten Tage waren ziemlich ruhig. Von der letzten Schulwoche weiß ich nicht mehr wirklich viel. Aber zwei Sachen noch, die ich ganz lustig fand: Am Freitag in Bio hat meine Biolehrerin wieder ihren Friday Fun Fact vorgelesen. Diese Woche: Mike das Hühnchen. Ein Farmer wollte Mike schlachten und hackte ihm den Kopf ab, nur leider verfehlte er die Halsschlagader und einen Teil des Hirns und so lebte Mike fröhlich und kopflos weiter - 18 Monate lang.
Und am Donnerstag in Psychology wollte ich schon aus dem Klassenraum rausgehen, da hat mich ein Junge (mit dem ich noch nie gesprochen hatte) an der Kapuze festgehalten. Er sagte: "Hi, ich bin XY. Was hast du als nächsten Unterricht? Hier, nimm das mit nach Hause und schau es dir an." Und dann verschwand er und ich stand da mit einer Ghostbusters-DVD in der Hand. :D Vermutlich eine der seltsamsten Begegnungen meines Lebens, aber der Film ist echt lustig. Who you gonna call? - Ghost Busters!!

Am Wochenende wollten wir dann eigentlich bowlen oder Gokart fahren gehen, aber haben wir dann doch nicht gemacht. Naja, war trotzdem ein schönes Wochenende. :) Samstagmorgen waren wir wieder in diesem Family Restaurant in der Sherwood Park Mall, wo wir neulich auch schon waren. Ich hab jetzt kapiert, wie man Eier mit Speck auf Englisch bestellt! War zwar etwas peinlich, weil ich erst nicht wusste, was ich eigentlich bestellt hatte, und der Vater mir das dann erklärt hat und dann aber unbedingt noch mal die Kellnerin rufen musste, damit ich meine Bestellung korrigieren konnte (was mir eigentlich voll egal gewesen wäre.). Aber immerhin weiß ich jetzt, wie's geht! :) Und uns ist aufgefallen, dass an der Theke desserts falsch geschrieben ist, und zwar wurde ein S vergessen, was auf Deutsch dann Wüste heißt. Wir haben das dann dem Kellner gesagt (meine Gastfamilie macht immer Scherze mit den Kellnern, die sind da schon 10 Jahre Stammgäste) und der meinte dann bloß: "Ja, das ist schon seit 13 Jahren falsch geschrieben!"

Danach sind wir dann zu Costco gefahren. Den Laden kann man schwer einer eindeutigen Kategorie zuordnen und in Deutschland würde man so ein Geschäft bestimmt nicht finden. So wie es aussieht, ist Costco in erster Linie ein Baumarkt. Es gibt alles Mögliche an Heimwerkerbedarf, Möbel und Geräte wie Heizöfen und elektrische Feuerstellen. Allerdings gibt es auch Elektronik (findet ihr 1.80 m für einen Fernseher groß?), Dekoration (Weihnachten Mitte September), Kleidung (hauptsächlich Outdoorsachen), Bücher, CDs, DVDs, Videospiele, Spielzeug und Deli-Abteilungen für Fleisch, Fisch und Gebäck (hab das Wort dafür auf Deutsch vergessen...). Wahrscheinlich gibt es noch mehr Lebensmittel, wir haben nicht den ganzen Laden gesehen. Ach ja, die Leute da haben sich überhaupt keine Mühe gemacht, den Laden schön zu dekorieren. Sieht größtenteils aus wie das Selbstabholer-Lager bei Ikea: alles auf so hohen Regalen, die Fernseher zum Anschauen stehen auf den Kartons der verpackten Fernseher drauf, die Klamotten und Bücher liegen alle auf Wühltischen. Aber mir hat der Laden trotzdem gut gefallen, weil ich eine CD gefunden habe, die ich schon immer mal haben wollte und die 4 Euro weniger gekostet hat als in Deutschland. *Kaufrausch*

Nachmittags saßen wir dann einfach zu Hause und haben Fernsehen geschaut. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass der Durchschnittsamerikaner vier Stunden pro Tag Fernsehen schaut. Für den Kanadier dürfte es auch nicht viel weniger sein... Ich weiß nicht mal mehr, was wir geschaut haben, weil ich die meisten Filme nicht verstehe. Ich verstehe immer einzelne Sätze, manchmal auch ganze Dialoge oder Szene, aber die Handlung entgeht mir dann jedes Mal... :(
Abends waren wir dann noch im Whirlpool. Echt entspannend! Nur danach hat mich leider eine unschöne Überraschung erwartet... Ich wollte gerade schlafen gehen, da dachte ich mir: "Hm. Dieser große nasse Fleck auf dem Bett kann doch nicht nur davon kommen, dass mein nasser Bikini drei Minuten da lag." Ein Geruchstest bestätigte meinen Verdacht und die Katzen sind jetzt ein kleines bisschen in meiner Gunst gesunken.

Den Sonntag haben wir dann auch hauptsächlich vor der Glotze verbracht. Abends sind Miranda und ich dann noch zu Superstore (noch ein großer Supermarkt) gefahren, um Katzenstreu zu holen. Nächstes Mal vielleicht, bevor die Miezis sich in meinem Bett erleichtern. Aber es war trotzdem irgendwie toll, weil Miranda zum allerersten Mal ganz ohne ihre Eltern Auto fahren durfte. Ich hab sogar schon gemerkt, dass sie entspannter gefahren ist, wenn ihre Eltern nicht die ganze Zeit sagen, wie schnell oder langsam sie fahren soll. Freiheeeeiit!!! Danach waren wir noch bei Tim Hortons  im Drive-thru. Hab ich schon davon geschrieben? Wenn nicht, Tim Hortons ist die beliebteste Kaffee-Kette in Kanada. War früher mal kanadisch, gehört aber jetzt meines Wissens nach einem US-Konzern. Egal, die Kanadier sind trotzdem total nach Timmie's verrückt.

Heute war ich dann auf einem Schulausflug mit meinem Bio-Kurs. Wir sind ins Strathcona Wilderness Centre gefahren, was erstmal ganz toll klingt, aber eigentlich nur ein kleiner Natur-Park ist. Hingekommen sind wir mit dem bekannten gelben Schulbus: Was von außen so toll und kultig aussieht, ist von innen eine kleine, enge, dreckige, unbequeme Sardinenbüchse. Mir ist übrigens aufgefallen, dass es beim Aussteigen überhaupt keine Drängeleien gab wie bei uns zu Hause. Die, die ganz vorne saßen, wurden zuerst rausgelassen, danach ging es ganz gesittet weiter, immer der Reihe nach. Die, die ganz hinten saßen, sind auch zuletzt raus. Beeindruckend.
Dort angekommen, haben wir dann unsere Wasser- und Bodentests durchgeführt, die aber nicht so spektakulär waren. Nur für einen Test ist ein Mädchen dann auf den Teich rausgerudert und hat eine Wasserprobe geholt. Die eine Biolehrerin hatte das "Fischerboot" ihres Vaters mitgebracht :D Mittags wurden wir dann mit dem Bus weiter in den Park reingefahren, weil man da irgendwie nicht auf der Straße laufen darf. Wir sind etwas weiter gelaufen und dann war da ein Grillplatz, wo wir Hotdogs bekommen haben! Es waren sogar so viele da, dass wir zwei haben durften. Ich frage mich echt, wer die Hotdogs für 65 Leute (und den alten Mann, der mit uns einen Waldspaziergang gemacht hat) bezahlt hat, aber wir waren's jedenfalls nicht. Ich überlege gerade, wann wir mal eine kostenlosen Schulausflug mit Busfahrt und Mittagssnack hatten.
Nach dem Mittagessen wurden wir wieder zum Teich zurückgefahren und hatten da erst mal etwas Freizeit, weil wir mit allen unseren Tests fertig waren. Ein Mädchen aus meiner Gruppe und ich sind dann etwas rumgelaufen und hatten den dummen Einfall, mit dem Kescher irgendwelche Tiere aus dem Teich fischen zu wollen. Hat aber leider nicht geklappt...
Später haben wir mit einem alten Mann einen Waldspaziergang gemacht und haben ganz viele Bäume und Pflanzen erklärt bekommen. Alle fanden es langweilig, aber ich fand es ganz interessant. Ich dachte immer,  wild roses  wären tatsächlich Rosen, aber anscheinend sind es Hagebutten.
Oh, jetzt hätte ich fast mein Lieblingsthema vergessen: Das Plumpsklo. Vor mir hat ein Mädchen geschrien: "Oh mein Gott, eine SPINNE!!!" und ist kreischend rausgerannt (ja, die Hose war oben.) Ich bin rein und hab zum Glück gesehen, wie die Spinne zur Tür rausgekrabbelt ist. Dann sitz ich da und guck zur Seite und was seh ich da? - ein Plakat mit Fotos von den größten heimischen Spinnen! So sehr hab ich mich schon lang nicht mehr erschrocken.







Noch was Interessantes zur Schule: Wie ich das mitgekriegt hab, sind die Schulen in Sherwood Park in Kategorien unterteilt: an der SalComp nehmen anscheinend total viele Drogen, an der verfeindeten Schule Bev Facey geht es nur um Sex und an der katholischen Archbishop Jordan High School ist offenbar beides vertreten. Gut zu wissen :D
Übrigens muss es mit der Feindschaft zwischen meiner Schule und Bev Facey ziemlich schlimm sein. Man hört immer Leute über Schüler der anderen Schule lästern und ich hab gehört, dass bei den Footballspielen immer richtig viel Polizei da ist und sehr streng auf Waffen kontrolliert wird. Und es werden immer ganz viele Leute rausgeschmissen. Irgendwie würde ich auch gerne mal zu so einem Spiel gehen :)

Liebe Grüße
Denise

Donnerstag, 13. September 2012

Von Elefantenohren und Elefantenfüßen

Heute war ein ziemlich normaler Tag. Nichts besonderes, aber ich schreibe trotzdem in der Hoffnung, dass es vielleicht irgendjemand interessant findet.

In Psychologie haben wir was aufgeschrieben zum Thema Hypnose und Parapsychologie. Das fand ich ziemlich interessant, vor allem, weil man Parapsychologie ja nicht richtig beweisen kann und sie  nicht richtig anerkannt ist. Unsere Lehrerin hat genau das auch in ihre Powerpoint reingeschrieben (Ja, Powerpoint ersetzt hier die Tafel), aber dann hat sie gesagt, dass sie trotzdem an Parapsychologie glaubt. Das wird bestimmt noch ein lustiger Unterricht. :) Sie hat uns auf YouTube ein Video gezeigt über hellsehende Zwillinge, die angeblich 9/11 vorausgesagt hätten. War ja schon ganz interessant, aber soll ich das jetzt glauben? Danach sind wir wieder in den Computerraum gegangen und haben an unseren Psychologiebroschüren weitergearbeitet (nur ich nicht, ich hab die Lehrerin gefragt, ob ich das zuhause fertig machen darf. Allerdings ist mir jetzt aufgefallen, dass ich das notwendige Programm gar nicht hab), für ein Arbeitsblatt recherchiert und wir sollten alle einen Onlinetest zu den Zener Cards machen. Die habt ihr bestimmt auch schon mal gesehen, das sind einfach ein Stern, ein Quadrat, ein Kreis, ein Kreuz und Wellen. Man soll dann einfach voraussagen, welche Karte als nächstes kommt - ich hatte fünf Treffer. Von fünfundzwanzig. Ich schätze, ich muss noch ein bisschen an meinen psychic abilities arbeiten.

Später in Bio haben wir irgendeinen langweiligen Lehrfilm geschaut (sonst schaffen die Lehrer es immer, ein interessantes Video bei YouTube zu finden), was aufgeschrieben, was ich nicht kapiert hab, und weiter den Ausflug vorbereitet. Wir müssen noch Hypothesen zu unseren blöden Wasser-  und Bodentests aufstellen... Zählt auch "Wir vermuten, dass das Wasser kälter als die Luft ist" als Hypothese? :D Ich weiß nicht mehr, wie wir darauf kamen, aber als wir in der Gruppenarbeit zusammen saßen, hat mich ein Mädchen gefragt, ob Katzen in Deutschland miauen. So gut hab ich schon lange nicht mehr gelacht. Ein anderes Mädchen aus meiner Gruppe war schon mal in München und hat mich dann nach dem deutschen Essen gefragt. Habt ihr schon mal ein süßes Gebäck namens "Schniebel" gegessen? Wenn ja, erklärt mir das bitte mal.

In der Mittagspause haben wir wieder die tolle Mikrowelle benutzt und uns die Pizza von gestern Abend warmgemacht. Die Pizzen hier sind so groß, ich hab gestern gerade mal ein Drittel geschafft. Aber dafür ist dieser dicke amerikanische Teig total lecker :)

Mathe war so klasse! Ich hab zum ersten Mal eine Rechnung in der vorgegebenen Zeit ohne den Lehrer geschafft, und sie war sogar richtig. Applauso! Was ich übrigens sehr seltsam finde: Der Mathelehrer lässt uns den Test zu Hause schreiben. Allerdings kommt es ihm größtenteils nicht auf die Rechenwege, sondern auf das Ergebnis an. Versteht ihr das?

Die letzte Stunde, Englisch, war auch in Ordnung. Wir mussten eine detaillierte Liste schreiben, was wir in der letzten Woche alles gelernt haben. Ganz schön schwierig... Und jetzt machen wir ein Rechercheprojekt: Jeder soll sich ein Thema aussuchen, 10 googlebare Fragen und eine Frage zur eigenen Ansicht ausdenken. Mir ist absolut nichts eingefallen, ich hab jetzt als Thema "Eine eigene Band gründen". Hoffentlich gibt es da überhaupt was zu...

Nach der Schule waren Miranda, ihre Mutter und ich auf dem Sherwood Park Farmers' Market. Der ist zwar klein, aber fein. Es gab größtenteils Obststände (das Obst kommt aber nicht mal aus der Region) und ein paar andere Fressstände. Miranda und ich haben uns dann noch ein elephant's ear geteilt. Nein, nicht, was ihr denkt: Dafür wurde keiner vom Aussterben bedrohten Art ein Ohr abgeschnitten. Das ist einfach eine Art Teig, die frittiert wird (extrem fettig!) und die man mit Puderzucker isst. Sehr lecker!

Eben gerade sind wir (ich, Miranda und ihre Mom) dann vom Zumba zurückgekommen. Für alle, die das nicht kennen: Ist ein neuer Sport irgendwo zwischen Step-Aerobic und Sambatanzen. Ich wollte das schon immer mal ausprobieren :) Es hat auch total Spaß gemacht, aber ich bin dafür halt nicht begabt (bin ich das für irgendeinen Sport?!). Wir standen in der letzten Reihe, was vielleich auch ganz gut war, weil ich nicht von 70 Leuten angestarrt werden wollte. Allerdings konnte ich so dann auch die Trainerin nicht richtig sehen... Ich hab die ganze Zeit alle Moves falsch gemacht, und wenn ich es dann mal richtig gemacht hatte, gab es eine neue Bewegung. Ich hab mich schon so ein bisschen wie ein dicker angeschossener Elefant gefühlt... Hat total angestrengt, war aber richtig lustig! :) Und immerhin hab ich jetzt mal ein kanadisches Fitnessstudio von innen gesehen. Es war verdammt groß, viel größer, als ich mir ein Fitnessstudio vorgestellt hätte. Und es gab nicht nur den normalen Trainingsbereich, sondern auch einen gesonderten Bereich nur für Frauen. Gute Idee :)

Was mir auch noch aufgefallen ist: mein Deutsch wird immer schlechter. Außer in diesen Blogposts spreche ich gar kein Deutsch mehr und mittlerweile muss ich sogar nachschauen, was manche Wörter (die ich auf Englisch kenne und benutze!) auf Deutsch heißen. Außerdem fällt es mir ziemlich schwer, ganze deutsche Sätze zu schreiben und konstant in einer Sprache zu bleiben. Ich denke mittlerweile zweisprachig... Also bitte verzeiht mir meine Fehler und wundert euch nicht, wenn meine Sätze ein bisschen falsch klingen!

Ach so... was mir jetzt noch eingefallen ist: Die DVDs, auf die ich so stolz war. Ich musste erst den Regionscode von meinem Laufwerk konfigurieren, weil die DVD für den Gebrauch in Amerika und nicht Europa vorgesehen ist. Außerdem kann ich nicht im Vollbildmodus schauen und muss bestimmt jedes Mal, wenn ich jetzt eine deutsche DVD schauen will, das Land umstellen. Und ich hab total Angst, dass unser DVD-Player daheim die nicht abspielen kann. Ihr dürft mich ruhig auslachen. Byebye, meine 60 Dollar.

Liebe Grüße
Denise

Mittwoch, 12. September 2012

Erster Schultag!

Dieser Titel ist vielleicht nicht mehr so ganz aktuell, schließlich hatte ich heute schon meinen dritten vierten fünften sechsten (!) Schultag. (Vielleicht sollte ich mal versuchen, die Posts sofort fertig zu schreiben und nicht ewig damit zu warten.)
Erstmal: Schule in Kanada ist soooo anders! (Aber das konntet ihr euch bestimmt schon denken.) Meine Schule, die Salisbury Composite High ist riesig groß und so, wie man das z.B. aus High School Musical kennt. An der Schule sind ungefähr 1800 Schüler auf drei Jahrgangsstufen verteilt, was echt megaviel ist, wenn man das mal mit unserer popeligen 300-Schüler-Oberstufe daheim vergleicht. Das Gebäude ist unheimlich verwinkelt, aber vielleicht kommt mir das auch nur so vor, weil ich noch nicht so oft da war und noch keinen Gebäudeplan gesehen hab. Jeder Lehrer hat seinen eigenen Raum, den er so dekorieren darf, wie er will, und die Schüler müssen nach jeder Stunde den Raum wechseln. Die Räume sind größtenteils nach Fächern sortiert, was dadurch erleichtert wird, dass die meisten Lehrer nur ein Fach unterrichten. Die Räume haben übrigens alle keine Fenster; ich habe bis jetzt einen Raum mit einer Art Schießscharte an der Seite gesehen, die Bücherei hat ein Fenster, ansonsten starrt man auf Backstein. Naja, dafür ist die Schule immerhin klimatisiert.
Wobei wir auch schon bei der Technik wären: Jeder Lehrer hat einen eigenen Computer im Klassenraum, die allermeisten Räume haben Beamer und viele auch noch Smartboards. Im Matheraum hat der Lehrer zwei Fernseher stehen, an die er seinen Taschenrechner angeschlossen hat, damit man den Graphen einer Funktion immer schnell sehen kann. Es gibt mehrere Computerräume, die im Unterricht benutzt werden, in der riesigen Bücherei gibt es mehrere Computer und ich glaube (habe es noch nicht ausprobiert), dass es für die Schüler frei zugängliches WLAN gibt. Cool, oder? ;) Die Bücherei ist übrigens richtig schön groß, man kann sich alle möglichen Bücher ausleihen (auch interessante, nicht nur welche für die Schule), Zeitschriften lesen, es gibt ganz viele Sofas, man kann an der Ladestation sein Handy laden und es gibt heiße Getränke zu kaufen. Ich liebe diese Bücherei :)
Jeder Schüler bekommt sein eigenes Schließfach, was eine von den Schulfarben schwarz, rot oder weiß hat. Die meisten Schließfächer sind diese großen, hohen Teile, aber weil Miranda und ich dummerweise erst nichtexistierende Fächer zugeteilt bekommen haben, müssen wir jetzt mit den halbhohen Spinden vorlieb nehmen. (Wenigstens habe ich das obere bekommen :D Miranda muss sich jetzt immer bücken... aber vielleicht kann sie ja meins haben, wenn ich wieder weg bin). Die lockers haben Zahlenschlösser, die aber leider anders funktionieren als die bei uns daheim... Das war ganz schön peinlich, als ich immer am Schloss gerüttelt und gezogen hab und es nicht aufging. Aber mittlerweile kann ich es ganz gut, jetzt muss ich nur noch an der Zeit arbeiten ;)
Die Schule hat übrigens ganz schön komische Zeiten... eine Unterrichtsstunde hat 85 Minuten, das ist ja noch nachvollziehbar, aber ich zeige euch mal die bell times, damit ihr versteht, wieso ich mir nie merken kann, wann die Stunde aus ist.
   Regular Days                                  1st Wednesday of Every Month   
Block 1          8:37-10:02                              Block 1         8:37- 9:47
Break           10:02-10:09                              Break           9:47- 9:54
Block 2         10:09-11:34                              Block 2        9:54-11:04

Lunch           11:34-12:23                              Lunch          11:04-11:53

Block 3          12:23- 1:48                               Block 3        11:53- 1:03
Break             1:48- 1:55                                Break            1:03- 1:10
Block 4           1:55- 3:20                                Block 4         1:10- 2:20

Ganz schön seltsam mit diesen ungeraden Uhrzeiten, oder?
Naja. Wie auch immer. *Fehlende Überleitung*
Mittags bleiben wir zum Essen immer in der Schule, die Pause ist ja nur 49 Minuten lang und außerdem hat Miranda noch kein Auto. Ich weiß allerdings gar nicht, ob es theoretisch erlaubt wäre, die Schule in der Pause zu verlassen. Meistens bringen wir uns Sandwiches und Jell-O, was viel cooler ist als Wackelpudding (nee, Spaß, ist genau dasselbe), von zu Hause mit und setzen uns dann in irgendeinen dunklen Gang, weil es in der SalComp noch weniger Tische und Stühle in der Pausenhalle gibt als bei uns daheim. An einem Tag waren wir allerdings in der Cafeteria und es war echt nicht schlecht! (Wenn man mal davon absieht, dass in meinem Essen ein Haar war.) Der commercial foods-Kurs kocht das Essen für die Cafeteria, was ich ziemlich cool finde. Schade, dass ich nicht in den Kurs gekommen bin :'( Es gibt jeden Tag drei verschiedene Hauptspeisen (Wok-Nudeln, eine Suppe und irgendein fettiges Fleisch), die zwar immer ungefähr gleich sind, aber eben jeden Tag unterschiedlich heißen. Dazu gibt es noch Pommes (mit Bratensoße, muss ich mal probieren), Sandwiches, Muffins und Schokoriegel. Alles in allem also das typisch amerikanische fettige Kantinenessen, aber keineswegs so schlecht, wie ich gedacht hätte! Oh, und noch was zu den Getränken: Die Schule hat Wasserflaschen mit dem Schullogo auf dem Etikett! Ich fand das so faszinierend, dass ich meine mal aufgehoben hab. :)
In der Kantine gibt es 5 oder 6 ganz lange Tische, allerdings passen da nicht so viele Leute dran, weswegen die meisten nicht in der Cafeteria essen. Heute hab ich entdeckt, dass es zwei Mikrowellen gibt, wo man sich sein mitgebrachtes Essen aufwärmen kann. So was bräuchten wir in Deutschland auch mal! Und für die, die nicht in der Cafeteria essen wollen, gibt es in der ganzen Schule verteilt Getränke- und Süßigkeitenautomaten. Übergewicht, hier komme ich!! :D

Ich dachte mir, wenn ich schon so einen mega-langen Post mache, kann ich auch über jedes dumme Thema schreiben, oder? Also jetzt zu den Leuten. Die Leute sind hier so ungefähr in "coole" und "uncoole" Leute aufgeteilt. Also nicht, dass die coolen die uncoolen mobben würden, oder dass jemand dadrüber redet oder dass es überhaupt einen gravierenden Unterschied gäbe, aber es fällt mir trotzdem extrem auf... Vor allem, weil es fast keine Leute zwischen cool und uncool gibt. Die Coolen sind immer top gestylt, beliebt, texten ständig auf ihrem iPhone und sehen immer mindestens ein Jahr älter aus als Deutsche im selben Alter. Die Uncoolen sehen halt entsprechend uncool aus, haben kein iPhone, sind eher unbeliebt, verbringen die Mittagspause in der Bücherei, im Videospielclub  oder Ähnlichem und sehen jünger aus als gleichaltrige Deutsche. Außerdem gibt es hier die Jock Hall (Jock heißt soviel wie Sportler), das ist ein Flur, der eigentlich nur einen schlechten Ruf hat, aber gar nicht schlimm ist. Jedenfalls haben viele Zehntklässler ein bisschen Angst dadurchzulaufen wegen den ganzen Gruselgeschichten über fiese Footballspieler und so... Apropos Footballspieler: Manche sehen wirklich ein bisschen gruselig aus ;) Football schein hier der beliebteste Sport überhaupt zu sein, und an Spieltagen tragen die Footballspieler alle ein Hemd, Schlips, Anzughose und darüber dann ihr Footballtrikot. Sieht schon ein bisschen affig aus, aber dieser ganze school spirit fasziniert mich.
So. Das war ein Teil meiner verrückten Gedankengänge. Wenn das zu versponnen war, sagt's mir ruhig, dann behalt ich solche Gedanken künftig für mich! :D

Am Dienstagmorgen ging es dann los und ich muss gestehen, ich hatte ganz schöne Angst vor der Schule... Ich hab auch jetzt morgens vor der Schule immer noch so ein unangenehmes Gefühl, aber wenn ich dann da bin, macht es eigentlich Spaß. Als wir in der Schule ankamen, haben wir uns erst mal angestellt, um unsere Stundenpläne zu holen. Als ich meinen bekommen hab, bin ich ganz schön erschrocken: Überhaupt nicht die Kurse, in die ich eigentlich wollte!! Ich habe Psychologie, Bio, Mathe AP und Englisch. Psychologie und Bio waren meine allerletzten Alternativen und ich hätte erwartet, dass ich zumindest in einen "guten" Kurs komme und nicht in beide blöden Fächer gehen muss. Schon schade, dass ich jetzt nie die Möglichkeit haben werde, für die Cafeteria zu kochen, in der Schule Yoga zu machen, unschuldigen Opfern die Haare zu flechten oder etwas über kanadisches Recht zu erfahren. Aber was solls... Oh, und in Mathe haben sie mich in einen Advanced Placement- Kurs gesteckt, da wird der Stoff vom kanadischen College unterrichtet. Ich hab versucht, aus dem Kurs rauszuwechseln, weil der echt zu schwer ist (die anderen Fächer kann ich leider nicht wechseln, weil ich keinen richtigen Grund habe), aber bis jetzt hab ich noch nicht bescheid bekommen, ob ich wechseln kann.

Psychologie ist eigentlich ganz in Ordnung... Wir haben bis jetzt Allgemeines über Psychologie gemacht, einen Film (The Recruit, falls ihn jemand kennt) geschaut, von dem ich allerdings nichts verstanden habe, und jetzt machen wir ein Computer-Projekt, und zwar sollen wir eine Info-Broschüre zusammenstellen, die bestimmte Fragen über Psychologie beantwortet. Ich bin am Verzweifeln, das ist so schwer auf Englisch :'(

Bio ist mittlerweile sogar mein Lieblingsfach geworden. Die Lehrerin ist echt nett (sie erinnert mich an irgendeine Lehrerin aus einer Fernsehserie, aber ich weiß nicht welche) und obwohl wir teils Stoff machen, den wir in Deutschland schon hatten, und teils welchen, der kaum erklärt wird und von dem ich jetzt schon weiß, dass wir ihn daheim doppelt so intensiv machen werden, finde ich den Unterricht interessant und mache sogar immer die Hausaufgaben. (Ja, das MUSS extra erwähnt werden. Schließlich ist es auf Englisch echt schwer.) Nächsten Montag machen wir einen Ausflug zum Strathcona Wilderness Center, wo wir Boden und Wasser untersuchen und Tiere und Pflanzen bestimmen sollen. Ich hab zwar nicht wirklich Lust, einen ganzen Tag lang im Matsch rumzustolpern und Wasseproben zu nehmen, aber immerhin haben mich ein paar Mädchen gleich gefragt, ob ich ihn ihrer Gruppe sein will und die wirken auch echt nett :) Also hoffe ich, dass es ok wird.

Mathe ist echt verdammt schwierig, dieser blöde AP-Kurs... Wir machen Stoff, den wir in Deutschland schon hatten, aber wir machen viel mehr dazu (viel mehr unterschiedliche Rechenoperationen) und es geht viel schneller. Den Stoff, den wir daheim in 2 Wochen hatten, machen wir hier in 2 Tagen. Ich hoffe, ich  komme bald in den normalen Mathekurs, denn wenn jetzt neuer Stoff kommt, den ich nicht kenne, hab ich echt verloren. Aber immerhin ist der Lehrer nett und macht immer Witze! Neulich sollten wir eine schwierige Aufgabe lösen und was macht der Lehrer?! - Er macht ein selbstaufgenommenes Lied an, wo seine Klasse singt, wie man diesen Aufgabentyp löst. :D Das hat mir echt gefallen! ;)

Englisch ist auch in Ordnung. Das ist der einzige Kurs, den ich hauptsächlich mit Zehntklässlern zusammen hab und man merkt schon, dass da ein kleiner Unterschied ist... Wir reden jetzt noch über Rechtschreibung und den Unterschied zwischen good und well. Aber andererseits gefällt mir der Unterricht richtig gut, weil wir beigebracht bekommen, wie wir unseren Schreibstil und unsere Texte verbessern können. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass einer von meinen früheren Deutschlehrern das liest: Stellt euch in die Ecke und schämt euch! Euer Unterricht ist sch*** im Vergleich hierzu.
Ich hoffe echt, dass sich mein Englisch und mein Schreiben durch den Unterricht verbessern :) Zur Einschätzung mussten wir einen Text über unsere Meinung zu einem bestimmten Thema schreiben. Ich habe zwar jedes zweite Wort nachgucken müssen, fast doppelt so lange gebraucht wie der Rest und auch nur 300 Worte anstatt der geforderten Seite geschrieben, aber dafür hab ich die Note P wie proficient (die zweitbeste von vier Noten) bekommen. Immerhin nicht T wie Troll. (Wer hat das jetzt verstanden?^^) Unsere Lehrerin unterrichtet nur unsere Klasse und ist ansonsten in der Schulbücherei. Daher haben wir auch eine "Bücherprobe" gemacht: Wir sollten uns in der Bücherei fünf Bücher nehmen, jeweils 10 Minuten lesen und bewerten und dann mindestens eins ausleihen. Jetzt haben wir jeden Tag 20 Minuten Lesezeit im Unterricht. Erinnert mich zwar ein bisschen an die Grundschule, aber ich finde es eigentlich ganz gut, weil ja sonst bestimmt niemand in der Freizeit lesen würde.

Allgemein muss man zum Unterricht hier sagen, dass alles viel relaxter und lockerer ist. Es gibt zwar Hausaufgaben, aber man hat meistens schon im Unterricht 20 Minuten dafür Zeit. Wenn man nicht gerade Sprachprobleme hat und deshalb keine vollständigen Sätze schreiben kann *husthust*, kann man sie sogar im Unterricht fertig bekommen. Bei den meisten Lehrern darf man im Unterricht trinken, bei einigen sogar essen. Aufs Klo darf man auch meistens gehen. Es gibt zwar eine Keine-Handy-Regel, aber daran hält sich niemand und die Lehrer sind da auch nicht so streng. Mein Mathelehrer hat uns sogar iPhone-Apps empfohlen und meine Englischlehrerin hat uns gefragt, ob sie Smartphones mehr in den Unterricht einbeziehen soll. Außerdem find ich es ganz nett, dass die mündliche Beteiligung im Unterricht nicht mit in die Note zählt.

Sooo... das war's dann auch zur Schule. Updates kommen natürlich :)

Oh, jetzt hätte ich fast noch das Wochenende vergessen! Ich hatte euch doch von den Freunden der Familie mit der cabin am See erzählt, right? Ich hab da wohl was falsch verstanden, jedenfalls sind das Onkel und Tante von Miranda und wir hatten ein großes (und lustiges!) Familientreffen dort. Samstagmittag haben wir unsere Sieben Sachen in den Trailer gepackt und sind Richtung Lake Isle gefahren. Ich wusste bis 25 Minuten vor Abfahrt überhaupt nicht, dass wir campen, daher war das Taschepacken eine Bestzeit von mir ;) Am See angekommen, haben wir uns erst mal in die Sonne gesetzt und das warme Wetter (sowie die Wespen und Moskitos) genossen. Ich wusste nie, dass ich so viel Countrymusik und Cola an einem Nachmittag vertrage. Etwas später sind Miranda, ihr Onkel und ich zu einem nahen Fluss gefahren, um darin zu schwimmen. Es war zwar für einen Fluss relativ sauber, aber dafür EISkalt. Ich schätze so 13 Grad bei ungefähr 27 Grad Außentemperatur. Aber schließlich hab ich es doch ganz reingeschafft und es war echt lustig :) Als wir dann zurückkamen, waren insgesamt  6 Hunde und 14 Leute da. The more, the merrier! Abends haben wir dann Burger gegrillt und später ein Lagerfeuer gemacht. Das war echt lustig, wie wir dann alle zu Countrymusik (und den Black Eyed Peas) um das Feuer herumgetanzt sind! Hat mich aber ein bisschen an so einen Hexentanz erinnert, weiß nicht wieso. Miranda, ihr Schwester Ashley und die Tante Cindy haben darauf bestanden, mir den Linedance beizubringen, weil den in Kanada anscheinend alle können. Man kann ihn übrigens auf fast alle Country-Songs tanzen. Es war so ein schöner Moment, als ich den Tanz dann konnte und alle Umstehenden "She's Canadian!" gejubelt haben. Da hab ich mich wirklich ein kleines bisschen kanadisch gefühlt. :) Wir haben dann bis spät in die Nacht ums Feuer gesessen und Linedance getanzt. Die meisten waren betrunken, was die Sache noch lustiger gemacht hat. Ich weiß nicht wieso, aber ich beobachte gerne betrunkene Leute. *Seltsamkeitsattacke*
Als das Feuer dann fast ganz runtergebrannt war, haben wir uns fertig gemacht für... die Sauna! Neben dem Feuer war nämlich eine kleine Holzhütte und im Feuer waren den ganzen Abend über heiße Eisenklötze, die dann in ein Loch im Saun-Boden gelegt und mit Wasser übergossen wurden. Das hat so stark gedampft... In den ersten Sekunden dachte ich, ich ersticke. Aber dann war's sogar fast lustig :) Wir haben uns alle gegenseitig mit kaltem Wasser vollgespritzt und weil ich das erste Mal in einer Sauna war, hab ich dann ganz viel Wasser zu trinken bekommen... 1.5 Liter in 15 Minuten. Ungefähr 50 Grad haben wir geschafft, dann sind wir zum Abkühlen raus. Auf dem Weg von der Sauna zum Feuer ist uns sogar wieder kalt geworden, ob ihr's glaubt oder nicht! Am Feuer haben wir uns dann getrocknet und sind dann schließlich zum Schlafen zurück in den Wohnwagen. Dort angekommen waren wir wieder tiefgekühlt. Im Bikini durch die kanadische Septembernacht zu laufen, ist keine gute Idee, Sauna hin oder her. Die Nacht war dann nicht so toll (vor allem, weil es mit acht Personen im Wohnwagen leicht beengt ist und unsere Luftmatratze unter uns zusammengesunken ist), aber morgens gab es dann ein tolles Frühstück mit Bacon und Eggs. Eigentlich wollten wir noch Sea-Doo fahren, aber leider ist das dann kaputt gegangen. Mirandas Vater war mitten auf dem See, als es ausging, und musste dann mit dem Kayak gerettet werden :D Fragt mich nicht, wie die das Sea-Doo mit 'nem Kayak zurück ans Ufer bekommen haben.
Später waren wir noch kurz mit Mirandas Cousin die Hunde ausführen und dann sind wir auch schon wieder heimgefahren. War ein tolles Wochenende! ♥

Abends waren wir dann noch bei Walmart. Ich liebe diesen Laden... so groß und ordentlich! Man kann den gar nicht mit dem dunklen, modrigen Teil, wo bei uns früher Walmart drin war, vergleichen. In der DVD-Abteilung hab ich dann zwei DVDs gesehen, die ich unbedingt haben wollte und die in Deutschland noch gar nicht draußen sind. Die eine hätte bei Amazon 21 Dollar gekostet und bei Walmart dann 50, aber ich wollte sie so gerne haben, dass ich sie trotzdem gekauft hab. An der Kasse hab ich dann gesehen, dass die DVD anscheinend doch nur 30 Dollar gekostet hat und bei Amazon wurde sie jetzt auf 35 plus Versand hochgesetzt. Jetzt bin ich ein glückliches Mädchen :)
Keine Sorge, Mama, ich bezahl die Kreditkartenrechnung.

Take care everyone,
Denise

Donnerstag, 6. September 2012

Ab in die Rockies!

Sonntagabend sind wir aus dem Urlaub in den Rocky Mountains zurückgekommen. 4 Tage mit dem Trailer, es hat sooo Spaß gemacht!
Am Donnerstagmorgen haben wir unsere Taschen, Bettdecken und den Jahresvorrat an Dosensuppe (den wir allerdings nicht gebraucht hätten) in den großen Trailer gepackt und sind los gefahren. Nach zwei Stunden Fahrt (auf der wir außer ein paar Vororten, Fastfoodläden, Autohändlern und ansonsten riesigen offenen Flächen nichts gesehen haben) haben wir dann die erste Pause gemacht. Die Raststätten hier in Kanada sind übrigens nicht so wie die deutschen mit einem Kiosk, einem SB-Restaurant und Sanifair-WCs. Hier gibt es immer eine riesige Tankstelle mit einem angeschlossenen Convenience store (wie ein Mini-Markt), mehrere Motels und ganz viele Fastfoodlokale. Es gibt hier zwar nicht so viele Raststätten wie in Deutschland (vielleicht alle 160 km eine), aber dafür habe ich noch keine gesehen, die weniger als fünf Fastfoodrestaurants hatte.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt sind wir dann an Calgary vorbeigekommen. Soll ja Kanadas drittgrößte Stadt sein, aber wirkte gar nicht so großstädtisch... Die meisten Häuser waren eher kleinstädtische Einfamilienhäuser, hatten einen Garten und standen relativ weit auseinander. Erst als wir auf einen Hügel gefahren sind, konnte man sehen, wie groß Calgary wirklich ist. Flächenmäßig ist Calgary ungefähr so groß wie Berlin, hat aber nur ein Drittel so viele Einwohner.

Nach insgesamt vier Stunden Fahrt mit Wohnwagen (war also keine besonders sanfte Fahrt) kamen wir dann endlich in den Rocky Mountains an. Ich war echt beeindruckt... Die Berge sind SO riesig!
Wir haben dann einen Campingplatz in der Nähe von Banff gesucht. Der erste war nicht so schön (direkt am Highway und alles total offen, kein einziger Baum zwischen den Plätzen), aber beim zweiten Campingplatz sind wir dann fündig geworden. Der Three Sisters Campground in Canmore war zwar auch in  der Nähe der Straße, aber immerhin nicht direkt am Highway und die einzelnen Plätze waren durch Bäume abgeteilt. Campingplätze in Kanada kann man übrigens nicht mit europäischen vergleichen: Während die Plätze in Deutschland oder z.B. Italien richtige Ferienanlagen mit Komfort wie Pools, Mini-Märkten oder auch Duschen sind, sind sie in Kanada bloß ein Platz, um den Wohnwagen abzustellen. Unser Campingplatz hatte eine self registration mit Anmeldekarten anstatt einer Rezeption (fragt mich nicht, wie man da bezahlt), ein Münztelefon, Müllcontainer und ein Plumpsklo und das war's dann auch schon. Jeder Stellplatz hatte einen Picknicktisch und eine Feuerstelle und das war's dann auch schon.  Strom- und Wasseranschlüsse gab's auch nicht, aber das war nicht schlimm, weil man für so was ja Trailer hat. Dass am zweiten Tag der Generator kaputtgegangen ist, dafür konnte ja keiner was ;) Aber bevor wir uns überhaupt die Frage stellen konnten, was Menschen machen, wenn sie ohne Strom mitten im Busch sitzen, hatte der Vater das Teil auch schon repariert. War auch gut so, sonst wäre es bestimmt ein bisschen zu kalt geworden in der Nacht...

Als wir am Donnerstagnachmittag den Trailer auf dem Campingplatz abgestellt hatten, sind wir weiter nach Banff in den Nationalpark gefahren. Banff ist ein süßes kleines Städtchen in den Bergen, was größtenteils vom Tourismus lebt. Wir sind die Hauptstraße langgebummelt und waren in vielen Souvenirgeschäften (wo ich einen süßen Teddybären gekauft hab), einem Cowboy-Geschäft und einem Süßwarenladen. Außerdem haben wir eine Art Tanzvorstellung von Indianern gesehen :)
Abends waren wir dann in einem Steakhaus in Banff essen. Ich fand es so lustig, dass wir eine Viertelstunde mit dem Auto vor dem Restaurant auf- und abgefahren sind, bis ein Parkplatz frei wurde, weil wir ja nicht die 500 Meter von unserem alten Parkplatz hätten laufen können. Ich glaube, das ist typisch nordamerikanisches Verhalten :) Nach dem Essen sind wir dann zurück auf den Campingplatz gefahren und haben in unserem Trailer eine DVD geschaut. Ich hab zwar nicht so viel verstanden, aber es war trotzdem lustig und das Popcorn war total lecker! Die Kanadier schaffen es irgendwie, dass Popcorn, was salzig und süß zugleich ist, NICHT eklig schmeckt! ;)

Am nächsten Morgen waren wir dann zum Frühstück (wenn man so große Portionen überhaupt noch so nennen kann) in einem französischen Restaurant in Canmore. War echt interessant, vor allem, weil die so riesige Gerichte wie Bagel mit Speck und Spiegelei oder Eggs Benedict hatten, und französisches Frühstück ja normalerweise nur aus Croissants, Baguette und Kaffee besteht! Aber gut war's trotzdem :)
Nach dem Frühstück sind wir in den Calaway Park, einen kleinen Freizeitpark zwischen Calgary und den Rocky Mountains, gefahren. Die Betonung liegt hierbei auf "klein". Aber die paar Karussells, die Wildwasserbahn und die Achterbahn, die es gab, hatten es wirklich in sich! In der Achterbahn hab ich zum ersten Mal in meinem Leben ganz vorne gesessen und es war echt klasse! Obwohl ich mich echt gefragt habe, wieso die hinter uns schon angefangen haben zu kreischen, obwohl es noch gar nicht abwärts gegangen ist. Die Karussells waren auch klasse, manche waren sogar wilder, als sie aussahen. Bei einem ist mir dann ziemlich schlecht geworden, aber die fettigen Donuts in dem Park hätte ich eh nicht essen wollen. Und zum Glück gings dann auch wieder, sonst wären wir das tollste Fahrgeschäft im ganzen Park wohl nicht gefahren. Dreimal hintereinander sind wir dann das Karussell namens "Chaos" gefahren :) Und bei der Achterbahn und der Wildwasserbahn haben Mirandas Eltern uns sogar die Bilder geschenkt. Die sind echt so peinlich, aber eine tolle Erinnerung!

Abends waren wir dann noch in einem Restaurant im Blockhütten-Stil in Canmore essen. Was mich an kanadischen Restaurants irritiert, ist, dass überall Sportfernsehen gezeigt wird. Prinzipiell hab ich dagegen ja nix, aber wenn drei Fernseher mit drei verschiedenen Sportkanälen nebeneinanderhängen, ist das schon seltsam. Ach, und die Kellnerinnen haben meistens keine Namensschilder, Kellnerschürzen oder Uniformen oder so was, sodass man sie erst erkennt, wenn sie mit dem Essen angelaufen kommen. Naja, dafür schenken sie einem immer die Getränke nach! :)

Nach dem Abendessen haben wir vor unserem Trailer ein Lagerfeuer gemacht. Es war leider schon zu dunkel, um nach Stöcken zum Marshmallow-Grillen zu suchen, aber unser Einfall war eh besser: Wir haben sie auf aufgebogenen Kleiderbügeln gegrillt! :) Es war sooo schön, im Dunkeln um das Feuer zu sitzen, sich aufzuwärmen und sich den Zucker-Matsch von den Fingern zu lecken. :)

Am nächsten Morgen waren wir dann wieder in dem französischen Restaurant zum Frühstück und sind danach gleich wieder nach Banff gefahren. Weil Wochenende war, war es an der Einfahrt zum Nationalpark total voll. Irgendwann haben die dann angefangen, die Leute ohne zu bezahlen durchzuwinken - gut für uns! In Banff sind wir zu den Upper Hot Springs, heißen Schwefelquellen, gefahren. Auf dem Weg nach oben haben wir uns schon gewundert, warum ganz viele Leute mitten auf der Straße angehalten und den ganzen Verkehr aufgehalten haben, da haben wir gesehen warum: am Straßenrand saß ein Schwarzbär im Gebüsch!!! Jetzt, wo ich einen Bären gesehen hab, bin ich wirklich in Kanada angekommen :) Auf dem Berg waren wir dann in den Hot Springs. Die hatten zwar nur Gruppenduschen (und wir hatten uns alle so drauf gefreut, richtig zu duschen^^), aber dafür war das Becken richtig schön und sehr warm (39 °)! Es war klasse, beim Baden so eine tolle Aussicht zu haben, und das warme Wasser war echt entspannend!

Nach dem Baden sind wir dann auf einen anderen Berg gefahren, wo ein hübscher See namens Lake Moraine war. Oben auf dem Berg waren es dann ungefähr vier Grad. Lasst mich mal Beispiele für die Garderobe der Besucher nennen. Koreaner: Dicke Daunenjacke. Araber: Schal, Mütze. Italiener: Lange Hosen, Wanderstiefel. Kanadier: Kurze Hosen, Flip-Flops.
Folglich war es uns etwas zu kalt, um lange am See zu bleiben, also haben wir ein paar Fotos gemacht, waren im Souvenirshop und sind dann weitergefahren. Als nächste Station stand Lake Louise auf dem Programm: Auch hier war es wieder zu kalt, um länger zu bleiben, aber dafür ist der See wirklich schön und ich hab ein paar tolle Fotos.
Danach waren wir am Johnston Canyon mit angeblich sehenswerten Wasserfällen, die aber zum Laufen bei der Kälte etwas zu weit weg waren. Aber im Souvenirshop haben meine Gasteltern sich diese karierten Holzfällerjacken gekauft und mir ein schönes T-Shirt geschenkt :)

Als wir dann komplett durchgefroren, aber glücklich waren, sind wir noch kurz zu der Ski-Lodge gefahren, wo meine Gastfamilie im Winter immer hinfährt, und wollten dort zu Abend essen, aber an dem Tag war leider geschlossene Gesellschaft. Also sind wir wieder nach Banff. Bevor wir in ein Restaurant gegangen sind, wollten Miranda und ihre Mutter Judy noch in ein Geschäft, das schöne Softshell-Jacken im Sonderangebot hatte. Die beiden haben drei Stück gekauft, ich dachte erst, vielleicht bringen sie ja einer der Schwestern was mit, aber als wir dann draußen waren, haben sie die Jacke mir geschenkt! Ich konnte es erst gar nicht glauben! :) Rot ist zwar nicht meine Farbe, aber es steht Canada drauf und jetzt bin ich glücklich! :) Zum Abendessen waren wir dann in einem Hotelrestaurant, was ziemlich nobel zu sein schien, zumindest stand ganz viel Hummer auf der Karte. Die Gäste hatten aber alle ganz normale Klamotten an und die Atmosphäre war auch eher leger - das mag mal einer verstehen... Naja, jedenfalls hatten wir einen Kellner, der mich ziemlich an den einen Juror von Germany's Next Topmodel erinnert hat. Thomas Rath, glaube ich. Naja, jedenfalls der Glatzkopf mit der schwarzen Brille. Hat mich sehr amüsiert. :D

Am Sonntagmorgen haben wir ausnahmsweise mal nicht im Restaurant gefrühstückt, weil wir schnell abreisen wollten. Hat dann zwar doch länger gedauert mit dem Einpacken, aber gegen Mittag waren wir dann in Calgary im Olympic Parc und haben uns dort die Canada Sports Hall of Fame, eine Art Sportmuseum, angeschaut. Das hat mir echt gut gefallen, war sehr interaktiv. Es gab ganz viele Filme über Sportler und Sportarten (die ich aber nie bis zum Schluss geguckt habe) und man konnte einige Sportarten simulieren. Zum Beispiel hab ich jetzt mal ein Rollstuhlrennen mitgemacht, Hockey, Basketball und Fußball gegen eine Computerwand gespielt, ein Eishockeyspiel aus der 3-D-Perspektive des Torwarts gesehen und auf Skiern gestanden. Außerdem waren ganz viele Trikots, Medaillen, Bälle usw. von allen möglichen Sportarten von den olymypischen Spielen ausgestellt. War echt interessant!

Und weiter gings! Danach war der Calgary Zoo dran. Der ist echt riesig und es gibt da so viele verschiedene Tiere! Die Gehege sind nach der Heimat der Tierarten geordnet, es gab z.B. Canadian Wildlife mit Grizzly- und Schwarzbären, Büffeln, Bergziegen usw., einen Afrika-Bereich mit Elefanten, Giraffen, Zebras und Gorillas und viele viele mehr. Außerdem gibt es einen Pflanzengarten, ein Schmetterlingshaus und eine Dinosaurierausstellung, die allerdings etwas enttäuschend war. Am besten gefallen haben mir die Tiger und die Pinguine, auch wenn wir die nicht so gut gesehen haben.

Gegen Abend haben wir uns dann auf den Heim weg gemacht. Einen Zwischenstopp haben wir in Red Deer, einer Stadt auf halbem Weg zwischen Calgary und Edmonton, gemacht. Dort gibt es einen ziemlich guten Burgerladen (der ausnahmsweise keiner Kette angehört!!), der wirklich genau so aussieht, wie man sich ihn vorstellt und aus den Filmen kennt. Mit Pastellfarben, einem Tisch mit gelesenen Zeitungen, kariertem Einwickelpapier für die Burger, alles leicht fettig, aber der Laden wirkte trotzdem total gemütlich... Wisst ihr, was ich meine? Ich hab mich gefühlt wie in 'nem Roadmovie! :) Judy, die Mutter, hat mir den Italian Burger empfohlen: Er war zwar nicht ganz das, was ich erwartet hätte, aber schlecht war er auf keinen Fall. Das war einfach eine Frikadelle im Brötchen mit einer Art Pizza-Tomaten-Sauce und Mozzarella. War lecker!

Und nach zwei weiteren Stunden war der ganze Urlaub auch schon vorbei. Schade! Es hat so viel Spaß gemacht!

Die Berge!

Ich vor irgendeinem See

Indianer in Banff

Banff Avenue

Calaway Park

Einfahrt zum Nationalpark

Traffic jam / Verkehrsmarmelade
Black bear

Banff Upper Hot Springs


Lake Moraine, Außentemperatur: 4°C

Irgendein Tal mit irgendeinem See

Lake Louise, Außentemperatur: 6°C

Lake Louise

Bach am Johnston Canyon

Ich nenne es das "Elfenland"

Ein Feld neben dem Highway und eine Reflexion im Autofenster

Canada Sports Hall of Fame im Olympic Park Calgary

Canada Sports Hall of Fame

Calgary Olympic Park, Skischanze

Pinguin

Tiger

Der einzigste Schmetterling, der stillhalten wollte

Zebra

Kuscheliger Büffel

So eine Art Bergziege, schätze ich




Das war's dann auch schon von meiner Seite :) Wie gehts euch denn allen so?
Der Bericht über den ersten Schultag kommt noch, versprochen!

Bye