Donnerstag, 30. Juli 2015

Angekommen!

Endlich wieder in Kanada! ^-^

Die Flüge waren relativ lang und anstrengend, aber ereignislos. Auf der ersten Strecke hatte ich einen Fensterplatz, was ziemlich cool war, weil ich beim Landeanflug Island sehen konnte. Das Baby in der Reihe neben mir war total ruhig und lieb, da hätte ich mir überhaupt keine Sorgen machen brauchen. Das einzige Manko war, dass meine Kopfhörer anscheinend kaputt gegangen waren und jeder Ton aus dem Inflight Entertainment System wie rauschendes Wasser klang. Deshalb konnte ich leider erstmal keine Filme gucken, aber später hab ich festgestellt, dass der Ton funktioniert, wenn ich auf eine bestimmte Weise am Kabel ziehe. Dann hab ich mir noch mal zwei Folgen Spongebob reingezogen :D

Frankfurt - Reykjavik
Landeanflug Island
Das Umsteigen war dann schon etwas stressiger. In Reykjavik hatten wir einige Minuten Verspätung und ich hab mir echt Sorgen gemacht, dass ich es nicht rechtzeitig zum Gate schaffe, zumal wir an Gate 3 oder so ankamen und ich bis zur 28 rüberrennen musste. (Ja, Keflavik hat tatsächlich so viele Gates, hätte ich auch nicht gedacht.) Auf dem Weg dahin hatte ich noch ein traumatisierendes Toilettenerlebnis: Wenn bei einem Klo, das eigentlich ständig genutzt werden sollte, der Deckel geschlossen ist, lasst es einfach bleiben. Gleiches gilt für ominöse Formen auf dem Boden neben der Toilette, die mit einem Haufen Klopapier bedeckt sind. Anyways, nachdem ich irgendwann eine saubere Toilette gefunden und mich beim Händewaschen ordentlich verbrannt hatte (kaltes Leitungswasser haben die da anscheinend nicht), ging es durch die Passkontrolle und Richtung Gate. Das Problem war nur, dass Gate 28 am Ende des Flurs war und nebendran noch die Gates 28A, B und C waren. Der Wartebereich war so vollgestopft, dass ich nicht mal wusste, ob die Leute überhaupt alle anstehen oder nur zum Spaß den Weg blockieren. Irgendwie hab ich es dann noch geschafft, mir in der genau so vollen Cafeteria eine Flasche isländisches Wasser für 3 Euro zu kaufen. Dann stand ich da in der Menschenmenge und habe es tatsächlich erst zum Gate geschafft, als auch schon fast Abflugzeit war.

Im Flugzeug hab ich mich leicht über mein überteuertes Wasser geärgert, weil die Flugbegleiter gleich beim Einsteigen kostenlose Wasserflaschen verteilt haben. Mein Sitz war ein Gangplatz am Notausgang, was echt der beste Platz ist, den ich je hatte. So viel Beinraum! Ich musste nicht mal aufstehen, als jemand an den Fensteplatz wollte. Der Sitz in der Mitte war zumindest am Anfang frei, nach einer halben Stunde hat sich leider jemand dort hingesetzt, weil an einem anderen Sitz der Bildschirm kaputt war. Meine Kopfhörer haben wieder nicht mitgespielt und ich musste ständig am Stecker zerren und drücken, weswegen ich dann wieder nicht viel schauen konnte. Der Flug wurde dann irgendwann ganz schön lang... Ich dachte mir immer "Diese Uhr auf dem Bildschirm muss doch hängengeblieben sein, so lang wie ich hier schon versauere!" Wie sich herausstellte, blieb die Uhr tatsächlich ein paar Mal hängen, was aber nur ungefähr 5 Minuten ausmachte. Schlafen konnte ich auch nicht...

Aber der Landeanflug hat das alles wieder gutgemacht. Sobald ich diese süßen kleinen kanadischen Holzhäuser sehen konnte, kamen mir schon die Freudentränen. Dann hab ich noch ein kleines Gebäude mit einer verschnörkelten roten Schrift gesehen, was ich sofort als Tim Hortons (Kaffee-und-Donuts-Kette) identifizieren konnte; und ich wusste, ich war zuhause.

In Edmonton angekommen musste ich zuerst durch die Immigration, wovor ich ein bisschen Schiss hatte, weil ich mir nicht sicher war, ob ich meine Declaration Card richtig ausgefüllt hatte. Ich hatte das eine Kreuz dann doch richtig gesetzt -- Schokolade zählt also tatsächlich als Milchprodukt, und ich musste auch keine Steuern dafür bezahlen und wurde nicht in Handschellen abgeführt. Die Immigration Officer hat dann noch gefragt, wieso ich hier bin, woher ich meine Freunde, die ich besuchen wollte, kenne, und ob mein Rückflug schon gebucht sei. Dann war alles schon fertig und ich konnte meine Koffer abholen. Am Gepäckband lief eine Polizistin mit einem Spürhund vorbei, der dann auch tatsächlich angeschlagen hat -- Gott sei Dank nicht bei mir!

Edmonton Oilers themed baggage carousel +  bonus sniffer dog
Miranda und ihr Freund Joel haben mich am Flughafen abgeholt und dann ging es erstmal nach Hause, wo die Eltern schon warteten. Nach der ersten Begrüßung hab ich erstmal die Bierseidel und Schokolade verteilt, die auch (soweit ich das beurteilen kann) super ankamen.

Danach sind wir zu fünft zu Boston Pizza essen gegangen -- genau wie an meinem ersten Abend vor drei Jahren! Auf dem Rückweg haben wir dann noch kurz bei Candice und Everett (das Brautpaar, wegen dem ich hier bin ;) )vorbeigeschaut und hallo gesagt.

Zuhause bin ich dann auch relativ schnell ins Bett gefallen. Gestern ging es mir dann ziemlich schlecht und wir sind daheim geblieben und ich hab mittags drei Stunden geschlafen. Abends ging es mir dann schon besser, sodass ich zumindest zum Abendessen was mitessen konnte. Nach dem Essen kamen dann noch Candice, Everett, Ashley und Justin vorbei, die ihre Hunde mitgebracht hatten. So waren dann vier Hunde im Haus, von denen drei sehr lebhaft sind (sprich, an Menschen hochspringen, durch die Wohnung rennen und alles abschlecken) und ein kleines Schoßhündchen, das total geschockt war von dem Trubel.
Mika


Laci
Heute Nacht bin ich wegen dem Jetlag wieder um 5 aufgewacht und hab ein bisschen gelesen. Gerade als ich das Licht ausmachen und wieder schlafen wollte, sah ich aus dem Augenwinkel was Schwarzes über den Boden huschen... Der absolute Albtraum. Ich wusste gar nicht, dass es hier in diesem Haus überhaupt Spinnen gibt, denn vor jedem Fenster ist ein Fliegengitter und in den drei Monaten, in denen ich hier war, hab ich keine einzige Spinne oder Ungeziefer zu Gesicht bekommen. Weil meine Angst, jemanden so früh aufzuwecken und mit so einer Lappalie zu belästigen, fast ein bisschen größer ist als meine Angst vor Spinnen, hab ich mir ein Herz gefasst und sie mit einem dicken Handtuch zerquetscht. Ich bin immer noch total im Schockzustand -- was ist, wenn es noch mehr Spinnen gibt, wo diese letzte Nacht herkam?!

Jetzt ist es ein Uhr mittags und ich sitze mit dem Laptop auf der Couch, Joel spielt Xbox und Miranda ist im Bett, weil es ihr nicht gut geht (hoffentlich nicht das, was ich gestern hatte)... Also ein ruhiger Tag. Braucht man aber auch mal nach dem Reisestress...

Wenn es Miranda und mir dann morgen besser geht, fahren wir übers Wochenende nach Calgary und Banff!!






Dienstag, 28. Juli 2015

Flugzeug

And of fucking course this flight would have to be full. I'm in the window seat and my hand sanitizer is in the overhead compartment and I'm gonna need to pee the whole time and there's a baby three seats across from me and I'm hot and cold and hungry and nauseous at the same time. This is gonna be a long three and a half hours.

Flughafen

So, jetzt sitze ich als schon am Gate. Mama und Oma haben mich zum Flughafen gebracht. Ich durfte fahren, was mich zum Glück ordentlich abgelenkt hat.

Die Sicherheitskontrolle ging auch gut, der Typ war richtig nett! Normalerweise bin ich immer nass geschwitzt und zittere vor Angst, wenn ich rausgewinkt werde (was fast immer der Fall ist), aber diesmal ging alles glatt.

Danach hab ich allerdings nen Schock gekriegt: wo ist mein Gate? Nachdem ich bis zum Ende vom Flughafen gelaufen bin und dann wieder zurück, habe ich festgestellt, dass das Gate direkt neben der Kontrolle ist. Warum einfach, wenns auch umständlich geht...

Jetzt ist bald Boarding Time und ich krieg schon ein paar Zweifel: hier im Warteraum sind mehrere schreiende Kleinkinder. Wird bestimmt ein unterhaltsamer Flug... wenigstens hab ich auf der zweiten Strecke einen Platz am Notausgang gekriegt.

Montag, 27. Juli 2015

... die Spannung steigt

Oh Gott. Jetzt wird es echt ernst. In 14 Stunden mache ich mich auf den Weg zum Flughafen, und um 14:00 startet dann mein Flieger Richtung Reykjavik.

Die Koffer sind gepackt, nur der Laptop und das Handyladekabel müssen noch rein. Die Koffer sind doch nicht ganz so leer geblieben, wie es zuerst aussah: Der große wiegt 18 Kilo und der kleine 11, also hätte ich, wäre nur ein Koffer erlaubt, doch ein kleines Problemchen. Aus Angst, mich mit den Gepäckbestimmungen vertan zu haben, war ich nochmal auf der Icelandair-Seite, aber erstaunlicherweise sind in der Economy Class tatsächlich zwei Gepäckstücke erlaubt. Die Gastgeschenke machen einen größeren Teil meines Gepäcks aus, also werde ich hoffentlich bei der Rückreise keine Probleme bekommen, selbst wenn ich West Ed leerkaufen sollte. Zur Sicherheit hab ich trotzdem mal meine Kofferwaage eingepackt.

Obwohl ich ja schon öfters geflogen bin, bin ich trotzdem total nervös... Zum allerersten Mal ohne Mama/Freunde/Betreuer und dann auch noch mit Umsteigeverbindung! Auf dem Hinweg hab ich zum Umsteigen nur eine Stunde, aber Keflavík soll relativ klein sein, also geht hoffentlich alles gut.

Ein anderes Problem ist bei mir der Transport vom Bargeld: Aus Angst, dass meine Kreditkarte (wie letztes Mal schon) wieder nicht mitspielt, hab ich mir 600$ in bar geholt. Geldgürtel sind nicht so mein Ding -- das wird bestimmt total unbequem beim langen Sitzen... also hab ich Trick 17 ausgegraben und zwei leere Labellos gereinigt. Dort wollte ich dann gerollte Scheine reinstecken und den Labello ganz dezent in die Kosmetiktasche tun, ABER: Natürlich kann nichts so funktionieren, wie man es sich vorstellt. Die blöden kanadischen Scheine sind zu hoch für den Labello und falten lassen sie sich auch nicht, weil sie aus Plastik sind. Jetzt musste ich mir ein anderes Versteck einfallen lassen, dass (hoffentlich) fast genau so clever ist und das ich hier aus genau diesem Grund nicht preisgeben werde. Lasst euch nur gesagt sein, wenn ihr mich überfallen wollt, müsst ihr schon ein bisschen genauer hinschauen! ;)

Übrigens hab ich mir jetzt die Blogger-App aufs Handy geladen, mit der ich mich auch unterwegs melden kann; die jedoch so unpraktisch ist, dass ich trotzdem meinen Laptop mitnehmen werde.

Das einzige, was jetzt noch zu tun ist, ist ruhigbleiben und schlafen. (Phew. Good luck with that, girl.)

Samstag, 25. Juli 2015

Packen und Gastgeschenke

Drei Mal schlafen noch!

Normalerweise packe ich immer schon Wochen vor meiner Reise, aber dieses Mal geht es irgendwie nur schleppend voran. Ich hab mir eine ellenlange Packliste geschrieben und diese bis zur Hälfte abgearbeitet, aber so richtige Bald-bin-ich-im-Urlaub-Stimmung kommt nicht auf.

Mein Freigepäck bei Icelandair beträgt ja 46 Kilo, also dachte ich mir, ich lass es mal so richtig krachen und nehme unseren größten Trolley plus ein kleines Bordcase. Naja -- meine Klamotten und ein Teil der Geschenke sind schon drin und der Koffer wird einfach nicht voll. Dieses Problem hatte ich wirklich noch nie in meinem Leben; sonst sitze ich immer auf dem Koffer und stopfe und stoße und drücke, damit der Reißverschluss zugeht. Jetzt bekomme ich das Gefühl, dass ich, wenn der Koffer nicht noch etwas voller wird, nochmal umpacken in einen kleineren Trolley muss, damit die Sachen innendrin nicht wild umherfallen und dabei kaputtgehen.

Vielleicht ist der Koffer so leer, weil ich eine neue Packtechnik ausprobiere? Ich rolle jetzt alle Klamotten, statt sie zu falten. So sollen Knittern vermieden (was wir ja dann noch sehen werden; zumindest hab ich manche Sachen nicht besonders ordentlich gerollt) und Platz gespart werden, was ja schonmal zu funktionieren scheint. So sieht das dann aus:






Außerdem wollte ich in diesem Post noch von  meinen Gastgeschenken erzählen! Auf meinem Austausch hatte ich so die Basic-Standard-Version dabei: ein Buch über Deutschland auf Englisch, ein deutsches Fußball-T-Shirt für meine Austauschpartnerin, Schlüsselanhänger und Kulis für die Familie und Schokolade für alle.

Dieses Mal sieht es schon etwas individueller aus (obwohl man davon auch nicht wirklich sprechen kann, weil die Geschenke alles in allem immer noch dem deutschen Klischee entsprechen): Puddingpulver, weil Miranda es so liebt; Ritter Sport, weil es die im Gegensatz zu Lindt in Kanada nicht gibt; Wein von der Mosel, denn der aus dem Rheingau ist vielen Nichtdeutschen zu trocken (und mit 18 darf ich auch endlich zwei Flaschen davon einführen); und kleine Souvenirs aus dem Hessen-Shop von Hugendubel.

Und noch etwas ganz Besonderes: Bierseidel! Meine Oma kam auf die Idee, dass sowas für Kanadier praktisch das Epitom der deutschen Seele ist. Ich persönlich würde nie auf die Idee kommen, mir so was zu kaufen, aber Miranda hat vor zwei Jahren einen aus Rüdesheim mitgenommen und daraus schließe ich, dass sie das nicht furchtbar kitschig findet. Und weil meine Oma ihre Sammlung etwas verkleinern wollte bzw. ein paar Bierseidel entbehren konnte, hab ich gleich zwei Stück mitgenommen: einen mit Albrecht Dürer drauf und einen aus München. Falls du das liest, Oma: Du bist die Beste!!!

Hier noch ein paar Bilder von den Geschenken:









So, jetzt geh ich aber mal schlafen, damit ich morgen fleißig weiterpacken kann. Mal schauen, ob ich überhaupt einschlafe, denn so langsam werde ich echt aufgeregt!