Donnerstag, 11. Juni 2015

Vorfreude. Klappe die zweite

So... hier bin ich also wieder. Drei Jahre, nachdem ich erfahren habe, dass mein größter Traum erfüllt werden würde, bin ich also wieder hier auf meinem Blog und schreibe einen belanglosen Post. Einige Versuche, meinen Blog wiederzubeleben, sind bereits an meiner Schreibfaulheit und schlicht am Mangel von interessantem Erzählstoff gescheitert. Also warum bin ich wieder hier? Hab ich mich noch nicht genug vor dem Internet blamiert? (unter der Annahme, dass dieser Blog tatsächlich noch Leser hat.) -- Nein, ich hab micht noch nicht genug bloßgestellt! ;)

Aber um auf den Punkt zu kommen: Ich fliege wieder nach Kanada! Zwar nicht als Austauschschülerin, aber als Freundin und Besucherin. Candice, die älteste Tochter meiner Gastfamilie, heiratet im August ihren Freund Everett und ich werde dabei sein. Drei Wochen werde ich also in meinem "alten Zuhause" verbringen und -- hoffentlich -- beim Abschied nicht wieder so viel weinen wie vor drei Jahren. (Oder eigentlich wie jedes Mal, wenn ich nur daran denke. Hmm.)

Natürlich freue ich mich wie verrückt darauf, alle wieder zu sehen (und jeden Tag Fast Food zu essen, haha) und hoffentlich ein kleines Stück meiner schönsten Erinnerung nochmal zu erleben. Wobei wir schon am Knackpunkt wären: Der Austausch war die beste Zeit meines Lebens und alles ist mir in bester Erinnerung geblieben, aber ich habe Angst, dass diese Erinnerung zerstört wird, wenn ich wieder dort bin. Ich neige dazu, Sachen in meinem Gedächtnis schöner aussehen zu lassen, als sie tatsächlich waren; und aus schwer erklärbaren Gründen basiert ein großer Teil meiner Identität bzw. meines Selbstbildes auf der Erinnerung an diese Zeit. (Falls zukünftige Austauschschüler das hier lesen sollten: Macht es nicht wie ich, haltet euch nicht für den Rest eures Lebens an einer einzigen Erinnerung fest. Tut echt nicht besonders gut. Ich bin ein Paradebeispiel von jemandem, der es nicht schafft, die Vergangenheit loszulassen, um sich von seiner erbärmlichen Existenz abzulenken. :D) Und jetzt hab ich ein ganz ungutes Gefühl im Bauch, wenn ich daran denke, dass am Ende alles ganz anders ist und meine Erinnerung eine Lüge sein könnte. So yeah, idk. Kind of panicking about that, but I'll live.

So... jetzt wär der sentimental-theatralische Teil des Posts auch schon vorbei! Ihr könnt wieder aufatmen :D Jetzt mag ich noch ein bisschen von den Details meiner Reise erzählen.
Ich fliege mit Air Iceland, weil das die günstigste Fluggesellschaft war. Den Standard von Air Canada wird es sicher nicht erreichen, und kostlenloses Essen gibt es auch nicht an Bord, aber dafür habe ich zwei Freigepäckstücke (wovon ich mit Sicherheit Gebrauch machen werde) und die Abflug- und Ankunftszeiten liegen auch ziemlich gut. Auf dem Rückflug werde ich ein zehnstündiges Layover in Reykjavik haben, das habe ich mit Absicht so gebucht, weil die andere Option mit 45 Minuten ziemlich kurz gewesen wäre und ich ein bisschen was von Island sehen möchte. Am Flughafen werden nämlich speziell auf Layover-Gäste ausgerichtete Ausflüge angeboten. Ich werde dann wahrscheinlich mit dem Bus zur "Blauen Lagune" fahren und da ein bisschen baden und mir Schlamm ins Gesicht schmieren, bevor es endgültig zurück nach Good Old Germany geht.

Dann hab ich mir noch überlegt, dass die drei Wochen ganz schön lang werden können, wenn Miranda und ihre Familie die ganze Woche über arbeiten. Ich dachte mir, dass ich ja mal mit dem Bus nach Edmonton fahren könnte und mich da ein bisschen umschauen bzw. West Ed plündern könnte. Die Busfahrt ist mit 14$ pro Strecke zwar doppelt so teuer wie eine vergleichbare Fahrt in Deutschland, aber who cares.

Und außerdem wollte ich, wenn das Geld reicht, einen kleinen mehrtägigen Ausflug machen! Als Ziele hab ich mir Jasper, Banff oder Calgary ausgeguckt -- vor allem, weil das die einzigen Orte sind, die da halbwegs in der Nähe liegen. That's Canada for you I guess. Falls ich mich trotz der vielen schlechten Berichte traue, werde ich einen Greyhound Bus nehmen, ansonsten ein touristisches Busunternehmen oder vielleicht sogar eine komplett organisierte Tour, obwohl das dann ja wiederum den Abenteuercharakter wegnehmen würde. Mit meinen (mittlerweile doch schon!) 18 Jahren kann ich ja leider noch kein Auto mieten, ansonsten wäre ich da viel flexibler und könnte mehr vom Land sehen. Aber wer weiß, ich komme ja bestimmt in ein paar Jahren nochmal besuchen und dann gibt's 'nen richtigen Roadtrip, von Vancouver bis Toronto oder so was :D

Anyways, mehr hab ich im Moment nicht zu berichten (eigentlich hab ich das nie; ich hatte nur gerade Lust zu schreiben) und werde mich dann in der Zukunft noch mal melden!
Alles Liebe
Denise

2 Kommentare:

  1. Wo genau hast du denn in Kanada gewohnt? Also als Austauschschülerin? Ich selber habe in Michigan, USA bei den großen Seen gewohnt, jedenfalss für 2 1/2 Jahre. Es war einfach wunderschön. Du weißt sicher wovon ich rede ^^ Die weite, und dass man nicht so nah auf einander wohnt.

    Ich habe das Feld zum folgen bei dir nicht finden können... Ich bin mir aber sicher das außer mir noch andere deinen Blog lesen. Und nein, du hast dich nicht blamiert :)

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    1. Oh, vielen lieben Dank für den Kommentar! Ich freu mich immer über Antworten! :)

      Ich hab in der Nähe von Edmonton, Alberta gewohnt, also auch ziemlich weit im Nirgendwo. Michigan muss auch toll sein! Ich wollte schon immer mal an die großen Seen :)

      Re: following button, ich hab keine Ahnung. Früher gab es irgendwo noch einen, aber Google hat mir mein Layout durcheinander geschmissen.

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